Von 1995 bis ca. 2005 fand in diversen
Audi- und Volkswagen-Modellen die 5-Ventiltechnik Einzug.
Zu nennen wären etwa VW Golf 4, VW Passat, Audi TT, Audi
A3, Audi A4.
Der 5-Ventiler wurde einerseits als 1,8 Liter 4 Zylinder mit
unterschiedlichen Leistungs- und Entwicklungsstufen angeboten.
Als Saugmotor mit 125 PS (z. B. AGN) oder als 1,8 L Turbomotor
mit 150 PS bis 220 PS (z. B. AJQ). Daneben kamen in den größeren
Audimodellen auch 6-Zylinder Einspritzmotoren mit 142 KW (z.
B. ACK, ALG, APR, AQD) oder 6-Zylinder Bi-Turbomotoren mit
bis zu 360 PS (z. B. Audi RS4, ASJ, AZR) zum Einsatz.
Bei den Zylinderköpfen gab es dann wiederum Varianten
mit und ohne Ventilverstellung.
Der grundsätzliche Aufbau dieser 5-Ventilzylinderköpfe
hinsichtlich Ventilanordnung, Ventilgröße und Nockenwellenanordnung
ist identisch. Unterschiede bestehen in der Kanalgestaltung,
im Zylinderkopfmaterial und natürlich in der Zylinderkopflänge
(4-Zylinder versus 2x 3-Zylinder beim V6). In der Regel ist
ein Steuerkettenspanner mit integrierter Nockenwellenverstellung
verbaut. Bei den einfachen Motorvarianten (meist 4-Zylinder
Saugmotor) wurde hingegen auf die Verstellmöglichkeit
verzichtet.
Der Versteller ist mittig zwischen linker und rechter Nockenwelle
angeordnet. Dies macht die Einstellung der Nockenwellen zueinander
etwas ungenau, da eine exakte Lage nicht definiert werden
kann. Je nachdem ob das obere/untere Spannerteil ein- oder
ausgefahren ist, verschieben sich die Nockenwellen leicht
in ihrer Position.
Bei Montagearbeiten ist demzufolge eine besondere Aufmerksamkeit
und eine genauer Blick von Nöten – hierzu eine
kurze Anleitung:
Vormontage von Nockenwellen und Kettenspanner
Nach der Revision/Zerlegen eines Zylinderkopfes, muss die
Lage der beiden Nockenwellen von Einlass- und Auslassseite
zueinander passen.
|
Steuermarkierungen an Nockenwellenrädern
und Lagerböcken beim 5-Ventiler
Am jeweils letzten Lagerbock (Richtung Kettenrad) von Einlassnockenwelle
und Auslassnockenwelle ist ein Pfeil eingegossen. Demgegenüber
besitzt das Kettenrad eine eckige Aussparung. Man richtet
sich die Nockenwellen zunächst so an der Steuerkette
ein, dass die Pfeilmarkierungen im Bereich der beiden Aussparungen
der Kettenräder liegen. Durch die bereits angesprochene
Kettenspannerproblematik verhält es sich allerdings so,
dass in der Praxis Pfeilmarkierung und Aussparung meist nicht
mittig zueinander liegen, sondern der Pfeil auch am Ende/Beginn
der Aussparung liegen kann. Deshalb erfolgt noch eine weitere
Kontrolle über das Abzählen der Kettenglieder. Von
der Aussparung der rechten Nockenwelle geht man senkrecht
nach oben. Hier beginnt man mit dem 1. Kettenglied. Dieses
liegt bereits minimal in der Luft. Dann zählt man nach
links bis zum letzten Kettenglied das ebenfalls noch minimal
in der Luft liegt. Passt alles, sollte man beim 16. Glied
angelangt sein. Geht man jetzt an der linken Nockenwelle senkrecht
nach unten, liegt man leicht links von der Aussparung an der
Nockenwelle. |
Endmontage Nockenwellen 5-Ventiler
Passt die Lage der Nockenwellen, wird die
Einheit rausgehoben, die Hydrostößel montiert und
die Steuerelemente wieder eingehoben. Dann erfolgt das Anbringen
der Lagerböcke und das Befestigen der Nockenwellen.
Bild unten zeigt die Steuerseite des fertig montierten Zylinderkopfes:
|