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VAG Tipps

Getriebe
von außen
abdichten
02A und 02J
Golf G60, VR6
Corrado

02A/02J abdichten

Getriebe 02A/02J abdichten – Simmerringe wechseln

Das 02A/02J-Getriebe wurde ab Mitte der 80-iger Jahre vor allem bei den stärkeren VW Golf-, VW Passat- und Seat Ibiza-Modellen verbaut. Etwa im Golf G60, im Golf VR6, aber auch in diversen VW Corrado und vereinzelt auch im Polo 6N.

Ohne das Getriebe zerlegen zu müssen, können auftretende Undichtigkeiten durch Reparatur von „außen“ beseitigt werden. Anfällig für schleichenden Verlust an Getriebeöl sind der Simmerring der Eingangswelle (Getriebe), die Simmerringe der Antriebswellenflansche und der Simmerring der Schaltung. Insgesamt bleibt aber festzuhalten, dass sich die Dichtringe über die Jahre doch relativ wacker schlagen und meist 200000 km problemlos meistern.


Simmerringe (Radialwellendichtringe) Antriebswellenflansche

Zum Wechseln dieser Wellendichtringe muss im ersten Schritt die Antriebswelle am Antriebswellenflansch abgeschraubt werden. Die Antriebswellenflansche sind dann in 2 Ausführungen verbaut worden – verschraubt oder gesteckt. Bei der geschraubten Variante befindet sich in der Mitte des Flansches eine Inbusschraube M8 (Inbusschlüssel Größe 6). Diese wird gelöst und der Antriebswellenflansch herausgezogen. Bei der gesteckten Variante (Steckflansch) wird die Sicherung des Flansches über einen Federring vorne am Flansch bewirkt. Der Flansch selbst ist in der Mitte geschlossen. Zur Demontage muss der Flansch abgezogen oder abgedrückt werden. Am Einfachsten nimmt man zwei lange Schrauben M8, dreht diese an den entgegengesetzten Gewindelöchern des Flansches ein und legt am Getriebe zwei Platten unter. Der Flansch wird dann durch gleichmäßiges Anziehen der Schrauben abgedrückt.
Dann den jeweiligen Simmerring heraushebeln und den neuen Simmerring einklopfen.

Dichtring Flansch VR6

Bild oben zeigt das Getriebegehäuse mit dem zu wechselnden Simmerring - rechts der neue Wellendichtring.


Simmerring (Radialwellendichtring) Getriebeeingangswelle

Für diesen Bauteilwechsel ist ein Ausbau des Getriebes erforderlich. Daher sollte man diese Montagearbeit zusammen mit einem etwaigen Kupplungswechsel durchführen. Eine verölte Kupplungsglocke deutet auf einen defekten Simmerring an der Getriebeeingangswelle hin.
Der Simmerring sitzt etwas versteckt in der Blechaufnahme für das Ausrücklager. Diese Aufnahme wird zuerst abgeschraubt (3 Vielzahnschrauben M7, Schlüsselweite 08), der alte Simmerring entfernt und der neue Radialwellendichtring eingepresst. Die Aufnahme ist mit einem aufgeklebten Gummiring zur Abdichtung an der Kupplungsglocke versehen. Hier sollte man bei wiederverwenden etwas Dichtmasse (Reinzoplast, Loctite 574, Hylomar oder ähnliches) aufstreichen. Die Vielzahnschrauben mit Schraubensicherungsmittel (z. B. Loctite 241, blau) versehen und mit 20 Nm anziehen.

Wellendichtring Getriebeeingangswelle

Simmerring (Wellendichtring) Schaltung

Mancher wird sich die Frage stellen, wie an dieser Einbaulage Getriebeöl entweichen soll. Denn die Schaltwelle ist senkrecht und zudem ganz oben am Getriebe angeordnet. Das Problem ist in diesem Fall aber nicht ein Verlust von Getriebeöl, sondern ein Eindringen von Wasser etwa bei der jährlichen Motorwäsche, oder generell bei intensiven Reinigungsarbeiten mit dem Dampfstrahler. Gefährdet sind dabei insbesondere Sommerfahrzeuge, deren Besitzer es eigentlich recht gut mit dem Wagen meinen und im Herbst eine Komplettreinigung vornehmen. Reinigungsflüssigkeit gelangt über den defekten Dichtring der Schaltung von oben ins Getriebe und vermischt sich mit dem Getriebeöl. Die Folge sind verminderte Reibung und einsetzende Korrosion – das Getriebeöl wird relativ schnell zu einer braunen, rostigen Brühe. Wer längere Zeit so fährt, benötigt über kurz oder lang ein Tauschgetriebe, da Lager- und Abwälzstellen mit dieser Mixtur schnell verschleißen.

Simmerring Schaltung wechselnZum Wechseln des Simmerrings wird die Schaltwelle ausgebaut. Dazu die beiden Schrauben M8 lösen und die Einheit herausziehen. Dann die Schaltwelle soweit zerlegen, dass der Deckel mit dem Dichtring ohne Welle vorliegt. Das Ausbauen des Rings ist meist nicht ganz einfach, da dieser im Laufe der Jahre regelrecht festgeklebt ist. Als Hilfsmittel kann man einen alten Schraubenzieher verwenden, den vorne scharf geschliffen hat. Zunächst klopft man den Dichtring am Außenrand vorsichtig zur Mitte. Das Bauteil verformt sich dabei und die Außenspannung wird gelöst. Jetzt kann der Ring bequem herausgehebelt werden. Anschließend neuen Dichtring einpressen, Welle und Innenraum der Schaltarretierung einfetten und montieren. Zur Abdichtung der Schalteinheit wird dann Getriebedichtmasse benötigt (entweder original VAG Dichtungspaste AMV 18820003, Loctite 574 oder ähnliche Getriebedichtmasse).


Neben diesen Wellendichtringen sind noch weitere Dichtstellen am Getriebe vorhanden:

Abdichtung Gehäuse und Deckel hinten

Der Deckel für den 5. Gang ist mit einer Gummidichtung versehen. Diese ist absolut langlebig und kann auch nach Demontage in den meisten Fällen wieder verwendet werden. Undichtigkeiten an dieser Stelle sind äußerst selten – vermutlich rostet eher der Blechdeckel durch, bevor die Dichtung Schaden nimmt. Der Blechdeckel ist insbesondere dann gefährdet, wenn das Fahrzeug viel im Winter (Salz, Witterung) bewegt wird und halt entsprechende Lebensjahre auf dem Buckel hat.
Das Getriebegehäuse, sowie Schalteinheit und Gegenlager Schaltung sind mit Dichtmasse abgedichtet – Undichtigkeit tritt hier eigentlich nicht auf.

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