Bruchgetrenntes Pleuel – „Crackpleuel“
Beim herkömmlichen Pleuel erfordert die Herstellung des großen Pleuelauges mehrere aufwendige Arbeitsschritte.
Nach dem Absägen muss der Trennbereich zwischen Pleuelstange und Lagerdeckel so gestaltet werden, dass ein wiederholgenaues Aufeinandersetzen gewährleistet ist. Man behilft sich mit Passschrauben, Passtehbolzen oder Passhülsen. Auch kann das große Pleuelauge erst ganz zum Schluss gehont werden. Für diesen Arbeitsgang wird der Lagerdeckel montiert und die Verschraubung auf das Einbaudrehmoment angezogen.
Beim gecrackten Pleuel wird das große Pleuelauge bereits im „geschlossenen“ Rohling komplett auf Maß bearbeitet. Erst danach erfolgt die Abtrennung des Lagerdeckels. An den beiden geplanten Trennstellen befindet sich jeweils eine kleine Trennfuge oder ein Laseranschnitt. Dann fährt ein Spreizdorn („Crackdorn“) von oben in das große Pleuelauge und bricht („crackt“) das Pleuel in zwei Teile.
Da jede Bruchstelle eine individuelle Kontur aufweist, passen die beiden Pleuelhälften formschlüssig exakt überein. Der verwendete Pleuelwerkstoff muss eine gewisse Sprödigkeit aufweisen, damit der Bruch ohne Dehnung erfolgt und das gecrackte Pleuelauge maßhaltig bleibt.